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In der Logistik werden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine werden in der Logistik zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gegen Cyberkriminelle ergriffen: Jedes zweite Logistikunternehmen in Deutschland hat aus diesem Anlass seine IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Das Management der IT-Sicherheit wird in den meisten Unternehmen hoch angesiedelt: In fast neun von zehn Unternehmen ist der Bereich auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene verankert. Zudem geben 80 Prozent an, hohe IT-Sicherheitsstandards zu pflegen, und 69 Prozent schulen ihre Mitarbeiter regelmäßig zu diesem Thema.

Das zeigt eine repräsentative Befragung von mehr als 400 Logistikunternehmen in Deutschland, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde. „Logistikunternehmen werden vermehrt zum Ziel von Cyberangriffen. Die Unternehmen ziehen ihre Sicherheitsmaßnahmen hoch – und das ist richtig so“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Die größte Schwachstelle ist der Mensch. Beschäftigte müssen entsprechend regelmäßig für Sicherheitsrisiken sensibilisiert werden, und sie brauchen Instrumente, um sich und ihr Unternehmen schützen zu können.“ Generell stellt die IT- und Datensicherheit sieben von zehn Logistiker bei der Digitalisierung vor Probleme.

Fachkräftemangel bremst die Digitalisierung

Allerdings bremst der Mangel an Fachkräften die Bemühungen um mehr Cybersicherheit sowie die Digitalisierung der Logistik insgesamt. So sehen 89 Prozent der Logistikunternehmen in Deutschland den Fachkräftemangel bzw. Mangel an Know-how als größtes Hemmnis beim Einsatz digitaler Anwendungen. In 62 Prozent der Unternehmen fehlen derzeit IT-Fachkräfte und 87 Prozent beklagen einen Mangel an Digitalkompetenz in der Belegschaft.

Eine Unternehmenskultur, die der Digitalisierung offen und positiv gegenübersteht, wird in 79 Prozent der Unternehmen gezielt gefördert. Sieben von zehn Unternehmen schätzen, dass sie 2030 noch mehr IT-Fachkräfte benötigen werden als heute. Ein Fünftel geht davon aus, dass der Bedarf sich nicht verändern wird, nur sieben Prozent meinen, dass sie künftig weniger IT-Fachkräfte benötigen.

Neben dem Fachkräftemangel hemmen Schwierigkeiten beim Umgang mit Daten den Digitalisierungsfortschritt in der Logistik. So wird die Sorge um den Verlust der eigenen Datenhoheit (52 Prozent) als großes Hemmnis betrachtet. Zudem klagen 56 Prozent über die Vorschriften zum Datenschutz und 46 Prozent sehen ein Hemmnis in der unzureichenden Datenverfügbarkeit.

Digitalisierung gilt als Chance

In der Logistik können digitale Technologien eine Vielzahl an Vorteilen entwickeln. Vier von fünf Unternehmen sehen in der Digitalisierung Verbesserungen beim Endkunden-Service und knapp zwei Drittel eine bessere Kommunikation mit Geschäftspartnern oder Kunden. Digitalisierung schaffe zudem eine höhere Transparenz in der Lieferkette (61 Prozent), verringere die Umweltbelastung (55 Prozent) und verbessere die Versorgung im ländlichen Raum (37 Prozent). Ein weiterer Vorteil sind Effizienzgewinne: So beschleunige Digitalisierung Prozesse und spare Zeit (84 Prozent) und Kosten (60 Prozent), senke die Fehler- und Ausfallanfälligkeit (44 Prozent) und sorge für einen geringeren Bedarf an knappen Arbeitskräften (30 Prozent).

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in der Logistik einen höheren Stellenwert erhalten: In zwei Drittel der Unternehmen hat sie an Bedeutung gewonnen. Zudem geben 55 Prozent an, dass digitale Technologien ihre Lieferketten krisenfester machen. Knapp die Hälfte der Unternehmen hat infolge der Digitalisierung neue Kunden gewonnen. Fast genauso viele schätzen, dass ihr Umsatz langfristig stark wachsen wird (46 Prozent). Generell sehen neun von zehn Logistikunternehmen die Digitalisierung als Chance für ihr Unternehmen. Nur sieben Prozent sehen ein Risiko im digitalen Wandel.

Weitere Informationen über die Bitkom-Umfrage sowie die Digitalisierung in deutschen Logistikunternehmen gibt es auch in einem neuen Whitepaper (hier geht es zum kostenlosen Download).

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