In einem öffentlichen Appell haben sich verschiedene IT-Experten dafür ausgesprochen, dass die Zahlung von Lösegeld bei einem Ransomware-Angriff unterbunden werden sollte. Bei dieser Art von Angriffen werden die Daten eines Unternehmens verschlüsselt und sind dadurch nicht mehr zugänglich. Die Erpresser bieten dann den Schlüssel für die Daten im Austausch gegen eine Zahlung an.
In ihrem Appell zitieren die IT-Experten aus einer aktuellen Studie. Diese hat ergeben, dass mehr als 40 Prozent der betroffenen Unternehmen ein Lösegeld zahlen. Im Schnitt liegen die Summen bei mehr als 250.000 Euro, obwohl die zuständigen Behörden von solchen Zahlungen abraten. Ohne Lösegeldzahlung würden die Kosten für die Wiederaufnahme des Normalbetriebs jedoch noch deutlich höher ausfallen. Diese liegen laut der Studie im Schnitt nämlich bei rund 1,6 Millionen Euro pro Unternehmen.
Der aktuelle Appell unterstreicht jedoch noch einmal, dass die Zahlungen von Lösegeldern „die Wurzel allen Übels“ sind: „Wenn Opfer von Ransomware das geforderte Lösegeld nicht zahlen würden, dann würde dieses Geschäftsmodell im Keim erstickt“, betonen die IT-Fachleute.
Die dramatische Beschreibung der aktuellen Lage wird zudem mit konkreten Forderungen an die Politik verbunden. Besonders wichtig: Es sollten Anreize geschaffen werden, die Lösegeldzahlungen bei einem Ransomware-Angriff effektiv unterbinden. Darüber hinaus sollten Lösegelder nicht mehr steuerlich absetzbar sein, Unternehmen ab einer gewissen Größe sollten zudem im Rahmen einer Meldepflicht erfasst werden.