Bei der Blockchain-Technologie setzen die Unternehmen in Deutschland vor allem auf Kooperationen. Rund drei Viertel der Unternehmen, die die Technologie bereits nutzen, ihren Einsatz planen oder darüber diskutieren, arbeiten dabei mit externen Partnern zusammen. Denn die Erwartungen an die Blockchain sind hoch: Praktisch alle Firmen erhoffen sich von ihr, bestehende Produkte oder Dienstleistungen anpassen zu können. Zudem gehen nicht weniger als 94 Prozent der Unternehmen davon aus, gänzlich neue Angebote machen zu können. Das sind zwei der wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 652 Unternehmen ab 50 Beschäftigten im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.
Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass 77 Prozent der Firmen in Deutschland darauf setzen, dank der Blockchain völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können. Vor drei Jahren lag deren Anteil erst bei 66 Prozent. Solche neuen Geschäftsmodelle entstehen bereits heute, zum Beispiel rund um die aktuell sehr populären Non-Fungible Tokens oder NFTs. Diese werden als Kunstwerke versteigert oder als digitale Sammelkarten von Fußballern genutzt und zeigen so das Potenzial, das die Blockchain-Technik schon heute bietet.
Trotzdem beschäftigen sich erst 7 Prozent der Unternehmen in der Gesamtwirtschaft wirklich konkret mit dem Blockchain-Einsatz. „Für die Blockchain gibt es in zahlreichen Branchen wie der Logistik oder der Energieversorgung Anwendungsmöglichkeiten, nicht nur in der Finanzwirtschaft. Die Technologie ist noch in einem frühen Stadium und es fehlt vielerorts an Know-how. Wer die Chancen ausloten möchte, tut daher gut daran, auf Zusammenarbeit zu setzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Interessanteste Kooperationspartner rund um die Blockchain sind für Unternehmen aktuell besonders die eigenen Zulieferer oder Dienstleister (30 Prozent). 12 Prozent der Unternehmen, die die Technologie bereits nutzen, ihren Einsatz planen oder darüber diskutieren, kooperieren jetzt schon mit Zulieferern und Dienstleistern, 18 Prozent haben dies geplant. Mit speziellen Blockchain-Initiativen arbeiten sieben Prozent bereits zusammen, 23 Prozent haben es vor.
Bei Wissenschaftseinrichtungen liegen die Zahlen bei 12 Prozent aktiver Partnerschaften und 17 Prozent in der Planung. Auf eine Zusammenarbeit mit IT-Beratungsunternehmen setzen aktuell 9 Prozent, 19 Prozent wollen dies in der Zukunft tun. Deutlich seltener wird bei der Blockchain hingegen mit Start-ups kooperiert: Erst zehn Prozent der Unternehmen, die an der Bitkom-Studie teilgenommen haben, nutzen diese Möglichkeit, drei Prozent planen es.