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Viele Deutsche wünschen sich stärkere Teilhabe am digitalen Leben

Videotelefonie, Online-Shopping, Homeoffice: Die Deutschen wollen nicht mehr auf die Vorzüge der Digitalisierung verzichten. Für 90 Prozent der Bevölkerung sind digitale Technologien nicht mehr wegzudenken. Das ist ein zentrales Ergebnis einer Studie im Auftrag der Initiative „Digital für alle“ anlässlich des zweiten bundesweiten Digitaltags am 18. Juni. Befragt wurden mehr als 1000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Gleichzeitig sieht eine Mehrheit (65 Prozent) das Land digital gespalten und befürchtet, dass nicht alle Menschen in gleichem Maße vom technologischen Fortschritt profitieren. Deutlich wird das unter anderem daran, dass mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gerne stärker am digitalen Leben teilnehmen würde, sich aber zu wenig mit den entsprechenden Technologien auskennt. Ein Viertel (24 Prozent) traut sich oft nicht, Geräte wie Smartphone oder Computer zu nutzen – aus Angst, etwas falsch zu machen.

Wichtig sind den Befragten deshalb Maßnahmen, mit denen alle Zugang zur digitalen Welt erhalten und sich darin zurechtfinden. Dazu zählen vor allem die bessere Verfügbarkeit von Breitband-Internet (81 Prozent) und die Förderung von Medien- und Informationskompetenz in allen Altersgruppen (74 Prozent). Darüber hinaus erwarten 66 Prozent die barrierefreie Gestaltung digitaler Angebote, etwa durch einfache Bedienung und Erklärungen in leichter Sprache. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) plädiert für flächendeckende Unterstützung, zum Beispiel in Form von Begleitpersonen, die Hilfestellung zu Digitalthemen leisten.

Digitale Technologien sehr bedeutend

Der Nutzung digitaler Technologien wird in fast allen Lebensbereichen eine große Bedeutung beigemessen, besonders für die Pflege sozialer Kontakte (85 Prozent). Für mehr als die Hälfte der Bevölkerung haben digitale Technologien auch in den Bereichen Gesundheit und Vorsorge (59 Prozent), Bildung (52 Prozent), Arbeit (51 Prozent) und Haushalt (50 Prozent) eine sehr große oder eher große Bedeutung.

Für 80 Prozent machen sie das Leben leichter und ermöglichen einen umfassenden Zugang zu relevanten Informationen (69 Prozent). Dennoch sind 87 Prozent der Befragten auch der Meinung, nicht alle Lebensbereiche müssten digitalisiert werden. Zudem fürchten 70 Prozent, der Staat würde mittels digitaler Technologien Wissen über sie erlangen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) hat zudem Angst, dass Fremde Einblick in ihr Privatleben bekommen könnten.

Ihre Digitalkompetenz schätzen die Deutschen auf einer Schulnotenskala im Durchschnitt als befriedigend (3,1) ein. Damit ist die Note im Vergleich zum Vorjahr (3,3) leicht gestiegen. Am besten benoten sich die 16- bis 29-Jährigen und 30- bis 49-Jährigen (jeweils 2,6), am schlechtesten die Über-75-Jährigen (4,8).

Grundlegende Probleme bei der Nutzung digitaler Technologien gibt es aber in allen Altersgruppen: So sehen sich 76 Prozent der Befragten in der Lage, technische Geräte wie gewünscht zu bedienen. 61 Prozent können Fehlermeldungen einordnen und darauf reagieren. Im Umkehrschluss bedeutet das: Knapp ein Viertel kann technische Geräte nicht wie gewünscht nutzen, mehr als ein Drittel scheitert an Fehlermeldungen.

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