Schon bald könnte Künstliche Intelligenz (KI) zu einer Standard-Technologie in Start-ups gehören. Aktuell gibt fast jedes zweite Startup in Deutschland (47 Prozent) an, KI einzusetzen. Darüber hinaus plant mehr als jedes dritte Start-up den Einsatz oder diskutiert darüber. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 206 jungen Unternehmen. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatten erst 39 Prozent der Start-ups KI im Einsatz, 38 Prozent wollten sich damit beschäftigen.
Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft nutzen gerade einmal sechs Prozent der Unternehmen ab 20 Mitarbeitern KI-Technologien, weitere 22 Prozent beschäftigen sich damit. „Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie. Von ihrem Einsatz wird die künftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft abhängen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Start-ups spielen bei der Weiterentwicklung der KI-Technologie und ihrem Praxiseinsatz in völlig neuen Geschäftsmodellen eine herausragende Rolle.“
Noch weiter verbreitet als der KI-Einsatz ist in Start-ups nur das Cloud Computing, auf das mehr als zwei Drittel der jungen Unternehmen zurückgreifen. Die Datenanalyse (48 Prozent) liegt auf dem zweiten Platz fast gleichauf mit der KI-Nutzung. Dahinter folgen Anwendungen des Internets der Dinge mit 33 Prozent. Nur jeweils eine Minderheit setzt auf Virtual oder Augmented Reality (11 Prozent), die Blockchain (10 Prozent), 3D-Druck (9 Prozent), Robotik (6 Prozent) und Drohnen (5 Prozent). Schlusslicht ist der neue Mobilfunkstandard 5G, der erst in zwei Prozent aller befragten Start-ups zum Einsatz kommt.
Ein anderes Bild ergibt sich, wenn man sich jene Technologien ansieht, deren Nutzung in Start-ups geplant ist oder über die diskutiert wird. Hinter dem Spitzenreiter KI (35 Prozent) folgt die Datenanalyse (34 Prozent), dahinter liegen aber bereits die 5G-Technologie (31 Prozent) sowie die Blockchain (28 Prozent) und das Internet der Dinge (25 Prozent). „Die wichtigen digitalen Zukunftstechnologien stehen bei den Startups ganz oben auf der Liste“, sagt Berg. „Gerade Mittelständler, aber auch größere Unternehmen, die sich bei der Entwicklung und beim Einsatz neuer digitaler Technologien schwer tun, sollten sich an Start-ups ein Beispiel nehmen. Die jungen Tech-Unternehmen zeigen, wohin die Reise geht.“