Anzeigen, die auf dem eigenen Suchverhalten basieren, schnelle Suche in Onlineshops oder ganz bequem mit einem Klick bezahlen – viele Websites machen es ihren Kunden ganz einfach. Allerdings erwarten die Betreiber dafür eine Gegenleistung, die Nutzer nicht sofort merken: persönliche Daten.
Wer hat schon eine Vorstellung davon, welcher persönlichen Daten er über das Internet schon preisgegeben hat. Der Name und das Geburtsdatum sind oft in sozialen Netzwerken zu finden, die Adresse sowie Bank- oder Kreditkartendaten werden häufig bei mehreren Onlineshops gespeichert. Zudem werden Daten auch indirekt geteilt, etwa durch die Suche nach bestimmten Websites oder speziellen Produkten. Solche digitalen Spuren sorgen dafür, dass Unternehmen einen Internetnutzer in bestimmte Kategorien einordnen und auf dieser Grundlage zum Beispiel passende Werbung anzeigen können.
Natürlich lassen sich die Daten, die bei verschiedenen Anbietern gespeichert sind, nicht einfach so zusammenführen. Zudem geben viele Menschen etwa bei sozialen Netzwerken bewusst nicht ihren kompletten Namen oder das richtige Geburtsdatum an. Trotzdem hinterlässt praktisch jeder Nutzer im Internet Spuren, die ein wertvolles Gut sind – für Unternehmen, aber auch für Hacker.
Immer wieder sorgen Diebstähle von Daten bei namhaften Unternehmen deshalb für Schlagzeilen. Die Schäden lassen sich meistens gar nicht beziffern, bei Fällen, die es in die Medien schaffen, geht es schließlich oft um mehrere Millionen Nutzer. Nicht umsonst sorgen Unternehmen, die um ihre Reputation bedacht sind, mit vielen Maßnahmen für eine umfangreiche Sicherheit der gespeicherten Daten.
Persönliche Daten als Rohstoff
Für geschäftliche Herausforderungen sind Daten heute so wertvoll wie Zahlungsmittel – das jedenfalls gaben 85 Prozent von 1000 IT-Entscheidern in einer Datenschutz-Studie an. Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt die analysierten Informationen zudem schon heute, um die Nachfrage zu bestimmen.
Aus der Sicht von Verbrauchern sind Daten ebenfalls immer wichtiger. Viele Deutsche sind heute schon der Meinung, dass sie von Unternehmen bessere Gegenleistungen erhalten sollten, wenn die Daten privat sind. Vom besseren Service bis hin zu speziellen Rabatten gibt es aus Sicht der Unternehmen viele Möglichkeiten, um Kunden an sich zu binden.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Firmen, deren Geschäft allein auf dem Sammeln und Analysieren von Nutzerdaten basiert. Facebook oder Google sind dafür die wohl bekanntesten Beispiele. Beide Unternehmen bieten in erster Linie kostenlose Dienste an und verdienen vor allem mit Anzeigen ihr Geld. Diese müssen natürlich so genau wie möglich bestimmte Zielgruppen ansprechen – einige Klicks auf „Gefällt mir“ bei Facebook geben beispielsweise sehr viel über die eigene Persönlichkeit preis.
Unternehmen sind um Sicherheit besorgt
Rechtliche Vorgaben, aber auch die Sorge um den eigenen Ruf, sorgen dafür, dass Unternehmen sich viele Gedanken um den Schutz von personenbezogenen Daten machen. Verstöße können teuer werden: Die in der gesamten EU gültige Datenschutz-Grundverordnung enthält Strafen von bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes. Zudem wird es nach einem Datenskandal deutlich schwieriger, neue Kunden zu gewinnen.
Für den Schutz vor Hackern sollten deshalb schon beim Übertragen verschlüsselt werden. Dafür gibt es verschiedene Techniken, auch bei der Kommunikation per E-Mail kommt Verschlüsselung immer häufiger zum Einsatz. Sobald die Daten dann auf einem Server sind, müssen diese ebenfalls vor fremden Zugriffen gesichert werden. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der damit verbundene Aufwand enorm hoch, deshalb sollten diese über das Auslagern zu Cloud-Anbietern nachdenken. Diese spezialisieren sich auf sichere und jederzeit verfügbare Kapazitäten, die sich zudem auch noch mit Backups sichern lassen.