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Wenige Monate vor dem Data Act: Kaum ein Unternehmen ist vorbereitet

Am 12. September 2025 tritt der EU Data Act in Kraft. Doch eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt: Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen ist auf die neuen Anforderungen kaum vorbereitet. Nur 1 Prozent der befragten Unternehmen hat die Vorgaben bereits vollständig umgesetzt, weitere 4 Prozent zumindest teilweise. 10 Prozent stehen erst am Anfang, 30 Prozent haben noch gar nicht begonnen – und mehr als die Hälfte (52 Prozent) glaubt sogar, vom Data Act nicht betroffen zu sein.

Dabei betrifft der Data Act praktisch jedes Unternehmen, denn er regelt unter anderem den Zugang zu Daten aus vernetzten Geräten, erleichtert den Wechsel von Cloud-Anbietern und gibt Nutzern sowie Dritten neue Rechte an Daten. Die Umsetzung ist für viele Unternehmen mit erheblichem Aufwand verbunden: Zwei Drittel der Betroffenen sprechen von einem hohen oder sehr hohen Umsetzungsaufwand. Drei Viertel beklagen, dass dadurch weniger Zeit für Innovationen bleibt. 90 Prozent fühlen sich von den vielen neuen Gesetzen überfordert und fordern mehr Unterstützung durch öffentliche Stellen.

Die Bedeutung datengetriebener Geschäftsmodelle wird in der deutschen Wirtschaft weiter zunehmen: Der Anteil der Unternehmen, für die Daten einen wesentlichen Beitrag zum Geschäftserfolg leisten, soll laut Umfrage in den nächsten zwei Jahren von 27 auf 47 Prozent steigen. Dennoch schöpfen nur 7 Prozent das Potenzial ihrer vorhandenen Daten voll aus. Viele Unternehmen sehen sich durch Datenschutz, rechtliche Unsicherheiten oder technische Hürden beim Datenteilen gebremst.

Datenräume wie Catena-X oder Manufacturing-X werden bislang nur von wenigen Unternehmen genutzt, gelten aber als Schlüssel für neue Geschäftsmodelle und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst mahnt: „Daten sind in vielen Bereichen entscheidend für den Geschäftserfolg.“ Damit Deutschland in der Datenökonomie nicht den Anschluss verliert, braucht es mehr Rechtssicherheit, bessere Information und gezielte Förderung.

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