Rechenzentren in Deutschland müssen klimafreundlicher werden. Das legt das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG) fest, das seit einigen Wochen in Kraft ist. Auf viele Betreiber kommerzieller Rechenzentren und größere Unternehmen mit eigenen Rechenzentren kommt damit eine Reihe an Verpflichtungen zu, die sie künftig beachten müssen, insbesondere zu Energieeffizienz, Nutzung von Abwärme und Reporting.
Der Digitalverband Bitkom hat daher jetzt einen Leitfaden veröffentlicht, in dem betroffene Unternehmen Hilfe finden. „Das Energieeffizienzgesetz stärkt verbindlich die Nachhaltigkeit der digitalen Infrastruktur, stellt die Branche aber auch vor große Herausforderungen. Wichtig ist, dass sich alle betroffenen Unternehmen mit den Vorgaben vertraut machen“, betont Kilian Wagner, Referent für nachhaltige digitale Infrastrukturen beim Bitkom. „Für den Erfolg des Gesetzes braucht es eine praxisnahe Umsetzung im Austausch mit Behörden und Politik. Der Leitfaden kann dabei eine Diskussionsgrundlage für dieses gemeinsame Ziel darstellen.“
Im Leitfaden wird zunächst definiert, welche Art Rechenzentren vom Gesetz betroffen sind und welche nicht. Danach folgen in separaten Kapiteln Vorgaben für vor Juli 2026 in Betrieb genommene Rechenzentren – und für Rechenzentren, die erst nach dieser Frist ihren Betrieb aufnehmen. Die spezifischen Vorgaben fallen jeweils anders aus. Ein besonderes Augenmerk wird danach auf die Abwärmenutzung gelegt. „Damit die Abwärme von Rechenzenten erfolgreich genutzt werden kann, braucht es geeignete Abnehmer. Die kommunale Wärmeplanung muss die Potenziale von Rechenzentren in Zukunft stärker einbeziehen“, betont Wagner.
Die Einrichtung von Energie- und Umweltmanagementsystemen sowie Reporting-Pflichten werden im Leitfaden ebenfalls ausführlich behandelt. Der Leitfaden wurde vom Arbeitskreis Rechenzentren des Bitkom erarbeitet und wird im Zuge sich verändernder Rahmenbedingungen durch die EU künftig aktualisiert werden.
Das Dokument steht hier zum kostenlosen Download bereit.