Anforderungen an die Sicherheit von Daten sowie die Möglichkeiten zur Wiederherstellung steigen ständig. Anwendungen und Systeme müssen selbst in komplexen Umgebungen komplett und flexibel gesichert werden, um im Fall des Falles möglichst viele Probleme zu umgehen. Die wichtigsten Parameter werden als Recovery Point Objectives (RPOs) und Recovery Time Objectives (RTOs) bezeichnet.
Verantwortliche in Unternehmen müssen sich mit der Wiederherstellung von Daten beschäftigen und einige Aspekte im Voraus klären, um eine optimale Backupstruktur zu erstellen. Kurz gesagt lässt sich ein möglichst geringer Datenverlust oder eine möglichst schnelle Wiederverfügbarkeit erreichen. Natürlich ist es möglich, beide Ziele in Einklang zu bringen, das stellt Administratoren jedoch meistens vor eine große Herausforderung. Nicht alles, was technisch möglich ist, ist schließlich auch bezahlbar. Welche Kompromisse akzeptabel sind, hängt letzten Endes vom Risikoprofil bestimmter Anwendungen ab.
Verschiedene Formen von Daten
In einer Kundendatenbank können bereits kleine Verluste von Daten fatale Folgen haben. Mit den Kundendaten ist im schlimmsten Fall auch der Kunde verloren, sehr wahrscheinlich werden zudem die Vorgaben aus der DSGVO nicht mehr eingehalten. In diesem Fall sollte der RPO relativ kurz sein. Das bedeutet, dass die Zeiträume zwischen den Datensicherungen so kurz wie möglich sind, um selbst nach dem kompletten Absturz eines Systems wieder in den Normalbetrieb übergehen zu können.
Bei einem Onlineshop sieht es hingegen ein wenig anders aus. Hier geht es vor allem darum, dass die Funktionalität der Website schnell wieder hergestellt wird, um den Ausfall der Umsätze so gering wie möglich zu halten. Das RTO spielt hier die entscheidende Rolle: Zwischen dem Eintritt des Schadens und der kompletten Wiederherstellung sollte so wenig Zeit wie möglich liegen, Lücken in der Dokumentation sind dabei das kleinere Übel.
Natürlich kann es im gleichen Unternehmen für verschiedene Arten von Daten oder Anwendungen unterschiedliche Anforderungen geben. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Planung der Infrastruktur für das Backup der Daten einen umfangreichen Plan zu erstellen, in dem RTOs und RPOs eine große Rolle spielen. Externe Dienstleister sind bei dieser Arbeit oft eine wichtige Hilfe, da diese zugleich verschiedene Möglichkeiten für Backups auflisten können. Cloud-Lösungen sind oft deutlich günstiger als interne Alternativen, zudem lassen sich spezielle Anforderungen mit einer privaten oder hybriden Cloud ebenfalls umsetzen.