Der Krieg gegen die Ukraine wird nicht nur im Land selbst geführt. Deutsche Digitalunternehmen rechnen damit, dass die Auswirkungen auch hierzulande zu spüren sein werden. Zwei Drittel der Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Bedrohungslage im Cyberraum verschärfen wird. Weitere 17 Prozent sehen sogar bereits konkrete Anzeichen dafür. Jedes dritte Unternehmen hat seine IT-Schutzmaßnahmen bereits kurzfristig hochgefahren.
Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, an der sich 100 Unternehmen der Digitalbranche beteiligt haben. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges erstes Stimmungsbild. „Alle Unternehmen sollten unbedingt ihren Schutz vor Cyberangriffen prüfen und wo nötig verstärken. Es ist kein Geheimnis, dass Russland und mit staatlichen Stellen verbundene Gruppierungen über entsprechende Fähigkeiten verfügen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Angesichts der dynamischen Entwicklung sollten Unternehmen die Risiken ernst nehmen und die eigene Cyberresilienz stärken. Zudem sollten die Gefahren, die von Cyberkriminellen aus aller Welt unverändert ausgehen, nicht vernachlässigt werden.“
Bislang hat jedes dritte Unternehmen aus der Digitalbranche (34 Prozent) aufgrund des Krieges seine IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärft, weitere 7 Prozent haben das fest geplant. In 30 Prozent der Unternehmen wird noch darüber diskutiert – nur rund jedes Vierte (23 Prozent) sieht für zusätzliche IT-Sicherheit keinen Bedarf.
Als Reaktion auf den Ukraine-Krieg hat jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) einen Krisenstab eingerichtet oder klare Verantwortungen im Unternehmen dafür geschaffen. Dabei liegt die Verantwortung zumeist bei der Geschäftsführung oder dem Vorstand (22 Prozent), seltener bei einem anderen Unternehmensbereich (11 Prozent).
Eine Übersicht über wichtige Maßnahmen für die Verbesserung der Cybersicherheit haben wir zudem hier zusammengestellt.