Berufliche Meetings in der virtuellen Realität statt klassisch per Videokonferenz planen. Kleidung in digitalen 3D-Ladengeschäften anprobieren, statt im herkömmlichen Onlineshop auf Verdacht zwei Größen bestellen. Virtuelle Zeitreisen 150 Millionen Jahre in die Vergangenheit unternehmen, um zwischen gigantischen Brachiosauriern umher zu spazieren. So könnte die Zukunft des Internets aussehen, das sogenannte Metaverse.
In ersten Ansätzen existiert das Metaverse bereits, allerdings gibt es keine allgemein anerkannte Definition dafür. Oft wird es als gemeinsamer virtueller Raum bezeichnet, der das heutige Internet erweitert und durch den sich Nutzer etwa mit Avataren bewegen können. Diese wiederum lassen sich als sogenannte non-fungible tokens oder NFTs sogar komplett individuell gestalten.
Bei den Menschen in Deutschland kommt das Thema mittlerweile an: Bereits 17 Prozent haben vom Metaverse gehört oder gelesen. Das zeigt eine repräsentative Befragung unter 1.005 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Januar durchgeführt wurde. Demnach sagen auch 74 Prozent, sie hätten bislang noch nie vom Metaverse gelesen oder gehört.
„Das Metaverse ist eine der spannendsten Visionen unserer Zeit“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Schon heute stellen erste Firmen ihre Produkte dort vor und virtuelle Grundstücke wechseln für Millionenbeträge den Eigentümer.“ Beim Metaverse soll die bisherige Trennung zwischen realer und virtueller Welt aufgehoben werden. In einem ersten Schritt geschieht dies bereits in Browser-Anwendungen oder mit Virtual-Reality-Brillen, künftig voraussichtlich auch verstärkt per erweiterter Realität (Augmented Reality) und durch digitale Zwillinge.
Ein Drittel der Deutschen ist grundsätzlich neugierig auf das Metaverse. Nach einer kurzen Erläuterung zum Thema im Zuge der Befragung gaben 34 Prozent an, das Konzept grundsätzlich spannend zu finden. 37 Prozent würden eine Virtual-Reality-Brille verwenden, um in das Metaverse einzutauchen, ein Viertel (24 Prozent) denkt, dass sich künftig weite Teile des privaten und beruflichen Lebens dort abspielen werden. Und ein Fünftel (19 Prozent) glaubt auch, dass das Metaverse Menschen näher zusammenbringt.
Gleichwohl ist für die breite Mehrheit der Bevölkerung (81 Prozent) das Metaverse noch weit entfernte Zukunftsmusik. 42 Prozent halten es für einen Hype, der bald vorbei sein wird. „Auch, wenn noch viele Fragen offen sind: Das Metaverse hat das Potenzial, das Internet, wie wir es heute kennen, fundamental zu verändern“, betont Bitkom-Präsident Berg. „Und es kann große Chancen für die Gesellschaft und die Wirtschaft mit sich bringen. Auf jeden Fall ist es eine Gestaltungsaufgabe.“