Allgemein

Deutsche Unternehmen werden oft zum Ziel von Cyber-Angriffen

Obwohl Unternehmen in Deutschland Jahr für Jahr mehr Geld für die Sicherheit von IT-Systemen ausgeben, verzeichnen sie im internationalen Vergleich relativ hohe Schäden durch Cyber-Angriffe. Das haben vor kurzem auch die Daten des Spezialversicherers Hiscox bestätigt. Haupttreiber der Schäden ist dabei das Thema Ransomware.

Bei einem solchen Angriff wird in der Regel ein Teil der Daten oder der Systeme des angegriffenen Unternehmens verschlüsselt. Damit die Angreifer diese Daten wieder freigeben, muss das Unternehmen ein Lösegeld (englisch: ransom) zahlen.

Von insgesamt fast 1000 befragten Firmen in Deutschland sagten immerhin 19 Prozent, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten durch Ransomware angegriffen wurden. Insgesamt wurden knapp über 6000 Unternehmen befragt, neben Deutschland auch in den USA sowie in Großbritannien, Frankreich, Belgien, Spanien, Irland und den Niederlanden. Der Anteil der Firmen, die mindestens einmal von einer Cyberattacke betroffen waren, von 39 auf 43 Prozent. In Deutschland gab es einen Anstieg von 41 auf 46 Prozent.

Bei der Zunahme der Cyber-Angriffe spielt auch Corona eine wichtige Rolle. Weil viel mehr Unternehmen einen großen Teil der Mitarbeiter aktuell von zu Hause aus arbeiten lassen, wird die Angriffsfläche größer. Vor allem zu Beginn der Pandemie gab es daher enorm viele Phishing-Kampagnen mit Inhalten, die sich auf Corona bezogen. Während die Themen im Laufe der Zeit wechseln, bleibt das grundlegende Problem natürlich bestehen.

Bei Ransomware-Angriffen hat sich das Vorgehen allerdings im Laufe der letzten Jahre geändert. Früher liefen solche Angriffe in der Regel automatisch ab. Heute kommt es immer häufiger vor, dass Angreier einige Zeit lang unbemerkt in die IT-Systeme von Unternehmen eindringen. Dort versuchen sie dann, möglichst viele Rechte zu erhalten, um einen Angriff so schmerzlich wie möglich zu machen. Das steigert schließlich die Chancen auf ein hohes Lösegeld.

Im Schnitt lag der Schaden durch Cyber-Angriffen laut der Hiscox-Daten bei knapp 22.000 Euro pro Unternehmen. Das ist fast doppelt so viel wie der durchschnittliche Wert in allen Ländern. In Einzelfällen geht der Schaden sogar in die Millionen, zudem werden viele Fälle gar nicht öffentlich oder sind nicht einmal versichert.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"