Latenz, Blockchain und Quantencomputer: Wer bei technischen Neuerungen mitreden möchte, muss sein Wörterbuch stetig erweitern. Doch die Schlagwörter der Digitalisierung stellen viele Menschen vor Rätsel. Mit 52 Prozent haben immerhin mehr als die Hälfte der Deutschen den Begriff Blockchain noch nie gehört. Weitere 23 Prozent kennen das Wort zwar, können aber nicht sagen, was damit gemeint ist. Nur 17 Prozent trauen sich zu, den Begriff zu erklären. Das geht aus einer repräsentativen Studie anlässlich des zweiten bundesweiten Digitaltags hervor. Die vollständigen Ergebnisse dieser Studie werden am 14. Juni veröffentlicht.
Andere Begriffe, die vielen Menschen unbekannt sind, sind demnach die Begriffe Latenz – 52 Prozent haben noch nie davon gehört – und Quantencomputer. Mit diesem Begriff können 43 Prozent noch gar nichts anfangen.
Unsicher („Gehört, kann aber nicht erklären, was damit gemeint ist“) sind viele bei den Begriffen Kryptowährung (45 Prozent), Big Data (41 Prozent) und Virtual Reality (40 Prozent). Leichter fällt es den Befragten hingegen, zu erklären, was ein Rechenzentrum ist. 80 Prozent kennen den Begriff und können ausführen, was sich dahinter verbirgt. Gleiches gilt für Apps (76 Prozent), 5G (67 Prozent) und Cookies (63 Prozent). Cloud Computing (52 Prozent) und Künstliche Intelligenz (49 Prozent) kann nur jede zweite Person erklären, einen Chat-Bot (29 Prozent) hingegen nur knapp jede Dritte.
Allerdings zeigt die Studie auch einen positiven Trend: Das Digital-Vokabular der Deutschen hat sich im Vergleich zum Vorjahr durchaus verbessert. Der Anteil derer, die von den abgefragten Begriffen noch nie gehört haben, ist für 10 der insgesamt 13 Schlagworte gesunken. Der Begriff Blockchain zum Beispiel war im Jahr 2020 noch 60 Prozent unbekannt. Nun ist der Wert um acht Prozentpunkte zurückgegangen.
Das sei eine erfreuliche Entwicklung, an der weitergearbeitet werden müsse, sagt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“: „Die immer noch große Unsicherheit bei vielen Begriffen zeigt: Wir müssen alle mitnehmen, wenn es darum geht, den technischen Fortschritt zu erklären. Nur so können wir sicherstellen, dass alle in gleichem Maße von der Digitalisierung profitieren.“ Mit dem diesjährigen Digitaltag und bereits mehr als 700 angemeldeten Veranstaltungen wolle die Initiative dazu wieder einen Beitrag leisten und die digitalen Entwicklungen greifbar und erlebbar machen.
Den deutschlandweiten Aktionstag für mehr digitale Teilhabe am 18. Juni können alle mitgestalten – vom lokalen Verein, über Unternehmen bis hin zur öffentlichen Hand. Mit vielfältigen Aktionsformaten wird die Digitalisierung aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet. In Seminaren und Diskussionen wird beispielsweise erklärt, was hinter einer Blockchain steckt oder wie ein Quantencomputer funktioniert.
Alle Aktionen, die Zukunftstechnologien verständlich machen, sind in einer großen Übersicht des Digitaltags aufgelistet. Eigene Aktionen können noch bis zum 7. Juni auf der Website eingetragen werden.