Die Gesellschaft einen, Kompetenzen in den Fokus rücken, Engagement stärken und die Digitalisierung überall erlebbar machen: In einem gemeinsamen Appell definiert die Initiative „Digital für alle“ Leitlinien zur Förderung digitaler Teilhabe für alle Menschen in Deutschland. Die gemeinsame Erklärung von 27 Organisationen ist Grundlage des Digitaltags, dem bundesweiten Aktionstag für digitale Teilhabe am 18. Juni 2021, der in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Der Appell der Initiative „Digital für alle“ gründet sich auf vier zentrale Punkte:
Digitale Spaltung überwinden
Obwohl ein Großteil der Menschen in Deutschland zu den Onlinern gehört, stehen Millionen im digitalen Abseits – aus den unterschiedlichsten Gründen. Ziel sollte es sein, allen Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildung, Herkunft, Wohnort oder etwaiger Behinderung Zugang zu digitalen Technologien und ihren Chancen zu ermöglichen. Digitale Teilhabe muss auch als Begriff gestärkt werden. Bei der Auslegung der Grundrechte sollte digitale Teilhabe Berücksichtigung finden. Das im Grundgesetz verankerte Ziel der Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse hat auch im digitalen Raum seine Gültigkeit.
Digitale Kompetenzen in den Fokus rücken
Alle Menschen müssen in die Lage versetzt werden, sich souverän und sicher, selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Voraussetzung dafür sind sowohl technische als auch soziale Medien- und Informationskompetenzen. Diese müssen in der gesamten Bildungskette und auch darüber hinaus gefördert werden, etwa um Falschmeldungen oder manipulierten Informationen keine Chance zu geben, eine respektvolle digitale Debattenkultur zu etablieren und für die digitale Arbeitswelt gerüstet zu sein.
Digitales Engagement stärken
Ehrenamtliche Initiativen sind eine wichtige Stütze bei der Förderung digitaler Teilhabe. Digitales Engagement ist dabei nicht mehr wegzudenken – von digital organisierter Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen bis hin zu digital durchgeführten Vereinsangeboten für Kinder. Zum einen können digitale Technologien Formen des freiwilligen Engagements wie die klassische Vereinsarbeit erleichtern. Zum anderen ermöglichen digitale Technologien, Zeiten und Einsatzorte des Engagements flexibler zu bestimmen sowie neue Formen und Inhalte ehrenamtlicher Unterstützung zu schaffen, etwa wenn Digitalisierung selbst zum Gegenstand des Engagements wird. Diese Vielfalt des digitalen Engagements hat mehr Sichtbarkeit und Anerkennung verdient und sollte politisch stärker gewürdigt sowie ideell, finanziell und strukturell gefördert werden. Des Weiteren müssen Rahmenbedingungen geschaffen und bürokratische Hürden abgebaut werden, um digitalem Engagement einen fruchtbaren Boden zu bereiten.
Digitalisierung überall erlebbar machen
Um den Menschen in Deutschland digitale Technologien näherzubringen, digitale Kompetenzen zu fördern und die digitale Debattenkultur zu stärken, hat die Initiative „Digital für alle“ den Digitaltag ins Leben gerufen. Der jährlich stattfindende bundesweite Aktionstag richtet sich mit einer Vielzahl unterschiedlichster Formate an ein breites Publikum. Bei der Organisation der Veranstaltungen und Aktivitäten können sich alle Interessierten einbringen – ob Privatperson, Verein, Betrieb, Unternehmen oder öffentliche Einrichtung.
Der Appell „Digitale Teilhabe jetzt umfassend ermöglichen!“ der Initiative „Digital für alle“ steht in ausführlicher Version unter www.digitaltag.eu/appell bereit.
Digitaltag soll digitale Teilhabe nachhaltig fördern
Der Digitaltag fand erstmals 2020 statt, hat mit mehr als 1400 Aktionen Menschen in ganz Deutschland erreicht und wurde unter anderem von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterstützt. Ziel ist die Förderung digitaler Teilhabe. Anlässlich des bundesweiten Aktionstags wird der „Preis für digitales Miteinander“ vergeben. Informationen und Hintergründe zur Initiative „Digital für alle“ sowie zum Digitaltag, den Aktionen und Beteiligungsmöglichkeiten und zum Preis gibt es unter www.digitaltag.eu.