Das Vertrauen in die Datensicherheit im Internet steigt langsam, aber stetig. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 29 Prozent der Internetnutzer der Meinung sind, dass ihre persönlichen Daten im online sicher sind. Im Jahr 2019 lag der Wert noch bei 27 Prozent, fünf Jahre zuvor sogar bei nur 14 Prozent. Allerdings finden 68 Prozent der Internetnutzer noch immer, dass ihre persönlichen Daten im Internet nicht sicher sind.
Für die Umfrage zur Datensicherheit wurden 1016 Internetnutzer in Deutschland befragt. Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Die Ergebnisse dürften zumindest einen kleinen Einfluss auf die Debatte um das IT-Sicherheitsgesetz 2.0 auswirken. Mit diesem Gesetz sollen die Sicherheit für Verbraucher, kritische Infrastrukturen und die Bundesverwaltung gesteigert werden.
Unter anderem sieht der aktuelle Entwurf des Gesetzes vor, dass das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik personell und finanziell besser ausgestattet werden soll. Allerdings betont Bitkom-Präsident Achim Berg, dass behördliche Befugnisse und Eingriffsrechte sachlich begründbar und klar an den Schutzzielen ausgerichtet sein müssten. „Bloße Kompetenzausweitungen für Behörden werden unsere kritischen Infrastrukturen nicht sicherer machen.“ Speziell für die Betreiber von Telekommunikationsnetzen würden sich aus dem derzeitigen Entwurf zudem große Unsicherheiten ergeben, betont Berg.
Die Vorgaben für künftige Sicherheitsanforderungen an Telekommunikationsnetze ergänzen das geplante Telekommunikationsmodernisierungsgesetz, das ebenfalls aktuell debattiert wird. Für den weiteren Ausbau der entsprechenden Infrastruktur sollen die rechtlichen Hürden gesenkt werden. Zudem soll die Mitnutzung von Infrastrukturen leichter werden.
Zugleich sind allerdings auch neue Informationspflichten in der Vorlage vorgesehen. Staatliche Eingriffe in den Netzausbau sind ebenso möglich. Mittel- bis langfristige Planungen werden für die betroffenen Unternehmen somit wesentlich komplexer. Der Ausbau im Festnetz und Mobilfunk hänge von vielen Faktoren ab, sagt Berg zu diesem Thema. Dabei spielen die Genehmigungslage und die Unterstützung durch die Kommunen vor Ort eine entscheidende Rolle. „Wer ein Recht auf schnelles Internet umsetzen will, der muss zunächst geeignete und verlässliche Verfahren schaffen, mit denen die dafür benötigten Kapazitäten aufgebaut werden können“, meint der Bitkom-Präsident.