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EU-Digitalindex: Deutschland nur im Mittelfeld

Die EU-Kommission hat vor einigen Tagen die aktuellen Ergebnisse für den EU-Digitalindex vorgelegt. Dieser Index, offiziell unter dem Namen „Digital Economy and Society Index (DESI)“ bekannt, zeigt den Fortschritt der EU-Mitgliedsländer im digitalen Bereich. In diesem Jahr haben alle Mitgliedsstaaten Fortschritte gemacht. Diese waren vor allem im Zuge der Corona-Pandemie jedoch auch dringend nötig. Zugleich zeigt der EU-Digitalindex, das nicht nur in Deutschland noch viel Arbeit geleistet werden muss.

Insgesamt liegt Deutschland in diesem Jahr auf dem zwölften Platz und damit knapp über dem Durchschnitt aller EU-Staaten. Von den Vorreitern aus Skandinavien und den Niederlanden ist man hierzulande aber noch weit entfernt. Die drei ersten Plätze gingen an Finnland, Schweden und Dänemark, dahinter folgen mit knappem Abstand die Niederlande. Schlusslicht war im Jahr 2020 Bulgarien.

Besonders interessant sind jedoch die Resultate für Irland, Malta und Spanien. Diese Länder haben in den vergangenen fünf Jahren nämlich die größten Fortschritte erzielt. Somit ist es kein Wunder, dass sie ihre Position im EU-Digitalindex nach und nach verbessert haben. Für Deutschland gibt es hingegen auch weiterhin verschiedene Probleme. Besonders der Bereich E-Government, also der Zugriff auf die öffentliche Verwaltung über das Internet, hat noch sehr viel Potenzial.

Darüber hinaus gibt es jedoch auch bei der Nutzung von Online-Angeboten großen Verbesserungsbedarf. Das gilt sowohl im privaten Umfeld als auch für Unternehmen und andere Organisationen. Diese sollten zudem digitale Technologien besser in den Alltag integrieren. Die letzten Wochen haben gezeigt, wie gut das klappen kann, wenn viele Arbeitnehmer dazu gezwungen sind, von zu Hause aus zu arbeiten.

Ob sich dieser Schub für die Digitalisierung im nächsten EU-Digitalindex zeigt, ist nicht leicht zu sagen. Schließlich standen praktisch alle EU-Mitgliedsländer vor der gleichen Herausforderung. Allerdings haben viele Unternehmen in Deutschland in den letzten Monaten den Trend zur Digitalisierung erkannt. Vielerorts wollen die Verantwortlichen nun von den Vorreitern in der Branche lernen.

Natürlich lassen sich gewohnte Abläufe nicht innerhalb von wenigen Tagen ändern. Trotzdem ist es gerade für Unternehmen im kleinen und mittelständischen Bereich sehr wichtig, die Chancen der Digitalisierung für das eigene Geschäftsfeld zu nutzen. Die Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern bietet hier große Chancen. Intern sind die Kapazitäten schließlich oft begrenzt, deshalb ist es in vielen Fällen sinnvoll, bestimmte Leistungen auszulagern, damit sich die Mitarbeiter in der IT auf die Optimierung des Kerngeschäfts konzentrieren können.

Alle Details zum EU-Digitalindex (in englischer Sprache) gibt es auf dieser Website.

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