Im Jahr 2019 hat die deutsche Wirtschaft eine Schallmauer durchbrochen, auf die Unternehmen lieber verzichtet hätten. Die Schäden durch IT-Angriffe auf Unternehmen lagen bei mehr als 100 Milliarden Euro – mehr als doppelt so viel wie 2017. In diesem Jahr dürfte sich an diesem Trend wenig ändern. Dafür sorgen vor allem die fünf gefährlichsten Hacker-Strategien, vor denen sich Internetnutzer in Unternehmen, aber auch im privaten Umfeld schützen sollten.
1. Phishing-Angriffe werden immer persönlicher
Angreifer versuchen mit immer ausgefeilteren Methoden, Zugangsdaten zu Unternehmensnetzwerken oder Passwörter für bestimmte Systeme zu erbeuten. Da immer mehr Empfänger von E-Mails skeptisch sind, wenn sie Nachrichten von unbekannten Absendern erhalten, werden Hacker immer kreativer. Sie kopieren zum Beispiel eine digitale Identität und greifen dann die Kontakte des Opfers an. Viele Empfänger machen sich dann keine Gedanken mehr und öffnen Anhänge oder Links, auf die man besser nicht geklickt hätte.
2. Angriffe auf Umwegen
Große Konzerne schützen sich heute oft mit viel Aufwand vor Cyber-Angriffen. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sieht das schon ganz anders aus. Dort haben Hacker zum Teil leichtes Spiel und verschicken beispielsweise von deren E-Mail-Konten PDF-Dateien mit Schadsoftware, die als Rechnung getarnt sind. Auch hier zögern die Empfänger beim Öffnen nur selten, schließlich kennen sie die Absender und erwarten vielleicht sogar eine Rechnung.
3. Immer höhere Schäden durch Erpressungen
Bei sogenannten Ransomware-Angriffen sorgen Hacker dafür, dass wichtige Daten verschlüsselt werden. Ein Unternehmen muss dann erst ein Lösegeld zahlen, um wieder Zugriff auf die Daten zu erhalten. Neben dem Lösegeld selbst müssen Unternehmen jedoch auch hohe Folgekosten befürchten, etwa durch stillgelegte IT-Systeme, die nach einem erfolgreichen Angriff erst einmal mühsam wieder zum Laufen gebracht werden müssen.
4. Angriffe auch auf mobile Geräte
Viele Verantwortliche in Unternehmen haben sensible Daten nicht nur auf dem PC oder Laptop, sondern auch auf mobilen Geräten. Passwörter sind zum Beispiel nötig, um sich von unterwegs in internen Systemen anzumelden. Zugleich sind mobile Geräte oft relativ schlecht gegen Angriffe durch Hacker geschützt, sodass sie ein immer beliebteres Ziel für Attacken sind.
5. Künstliche Intelligenz auch auf der Seite der Angreifer
Nicht nur Unternehmen versprechen sich viel vom Einsatz künstlicher Intelligenz. Auch Hacker nutzen längst maschinelles Lernen, um ihre Schadsoftware anzupassen und Schutzprogramme zu umgehen. Bislang ist das zwar noch nicht besonders weit verbreitet, allerdings sollten Sicherheitsexperten sich sorgfältig auf mögliche Angriffe vorbereiten.