Unternehmen aus dem Bereich „Financial Technology“, kurz Fintech, ziehen auch in Deutschland immer mehr Investitionen an. Mit Wirecard wird nun sogar das erste Unternehmen der Branche in den Dax aufgenommen. Ironischerweise ersetzt der Zahlungsdienstleister mit der Commerzbank eine traditionelle Großbank, die in den vergangenen Jahren jedoch eher schlechte Geschäfte gemacht hat.
In den kommenden Jahren dürfte Fintech ein immer wichtigerer Teil der Finanzbranche werden. Das ist nicht nur für die Kunden dieser Unternehmen interessant, sondern auch für die IT-Branche. Viele Start-ups setzen nämlich auf die Kooperation mit IT-Dienstleistern, um möglichst flexibel zu sein und schnell wachsen zu können.
Hohe technische Anforderungen
Die steigende Nachfrage nach Leistungen, die Fintech-Unternehmen bieten, geht zumindest zu einem wichtigen Teil auf den Boom im Bereich E-Commerce zurück. Für den Onlinehandel sind schließlich eine Reihe von Dienstleistungen nötig, von speziellen Shopsystemen bis hin zur Abwicklung von Zahlungen.
Auf dieser Basis haben sich eine Reihe von Anbietern auf dem Markt etabliert, die viele klassische Bankleistungen zu deutlich günstigeren Preisen anbieten. Für die IT-Branche bedeutet das, dass auch Hostinglösungen bei Sicherheit und Verfügbarkeit ähnliche Anforderungen wie die Infrastruktur von klassischen Banken erfüllen müssen. Das liegt unter anderem daran, dass die Anforderungen im Bereich der Regulierung ebenfalls sehr streng sind.
Fintech-Boom geht weiter
In den kommenden Jahren dürfte die Nachfrage nach maßgeschneiderten Lösungen für junge Unternehmen aus der Finanzbranche noch deutlich zunehmen. Allein in Deutschland haben sich die Investitionen in diesem Bereich zwischen 2014 und 2017 auf mehr als 500 Millionen Euro vervierfacht. Im ersten Quartal 2018 gab es einen weiteren Sprung bei den Investitionen.
Darüber hinaus sind Sicherheitsbedenken gegenüber IT-Lösungen in der Cloud in allen Branchen heute deutlich weniger verbreitet als noch vor einigen Jahren. Immer mehr Verantwortliche in Unternehmen realisieren, dass die Cloud die Zukunft ist. Deshalb lohnt es sich für IT-Dienstleister, möglichst viele unterschiedliche Leistungen anzubieten, um selbst verschiedenen Anforderungen gerecht zu werden.