Es hat nicht besonders lange gedauert: Seitdem die neue DSGVO am Freitag offiziell in Kraft getreten ist, ist es bereits zu einigen kuriosen Gegebenheiten gekommen. Einige Softwaredienste sind zum Beispiel für Internetnutzer aus der EU nicht mehr verfügbar, der Social Media-Dienst Klout hat seinen Betrieb sogar komplett eingestellt. Alles in allem sieht es so aus, als ob viele Unternehmen und andere Organisationen die zweijährige Übergangsfrist einfach verschlafen haben.
Obwohl die neue DSGVO vor allem in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hat, sind die Vorgaben darin alles andere als neu. Auf der EU-Ebene wurde die neue Verordnung nach langen Debatten bereits im Mai 2016 eingeführt, allerdings mit einer zweijährigen Übergangsfrist. Deshalb gelten die Vorschriften darin erst seit dem 25. Mai 2018 offiziell, die Zeit dazwischen sollte vor allem für Unternehmen eine Hilfe sein, um sich auf die neuen Vorgaben einzustellen.
EU-Mitglieder setzen neue DSGVO um
Grundsätzlich soll die DSGVO dafür sorgen, dass private Nutzer mehr Rechte mit Bezug auf die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten erhalten. Darüber hinaus soll der Datenschutz in der gesamten EU möglichst einheitlich geregelt werden. Die Umsetzung auf nationaler Ebene erfolgt natürlich durch die Mitgliedsstaaten der EU, deshalb gibt es noch immer gewissen Unterschiede, beispielsweise zwischen Deutschland und Österreich. Alles in allem müssen sich die Mitgliedsstaaten jedoch an die Vorgaben halten, andernfalls sind Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof sehr wahrscheinlich.
Auf eine juristische Auseinandersetzung hat es wohl auch der österreichische Aktivist Max Schrems abgesehen. Der von ihm gegründete Verein Noyb hat schon am Freitag die ersten Anzeigen gegen Google, Instagram, Facebook und Whatsapp auf den Weg gebracht. Die Datenschutzbehörde in Hamburg sowie zuständige Stellen in Frankreich, Belgien und Österreich sollen nun klären, ob die Einwilligungserklärungen dieser Dienste gegen die neue DSGVO verstoßen.
In den kommenden Tagen dürfte es sicher noch die eine oder andere interessante Meldung zur DSGVO geben. Allgemein sollten vor allem kleine Unternehmen oder Firmen aus dem Mittelstand jedoch nicht in Panik geraten. Im Internet gibt es viele Informationen rund um die neue DSGVO, darüber hinaus sind auch IT-Dienstleister eine wichtige Hilfe.