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Facebook-Skandal zeigt Probleme mit Daten der Nutzer

Die Weitergabe von Daten der Nutzer ohne deren Wissen – und natürlich ohne deren Einverständnis – ist für soziale Netzwerke ein existenzielles Problem. Das zeigt der Facebook-Skandal, der in den letzten Wochen für deutlich sinkende Aktienkurse bei dem sozialen Netzwerk gesorgt hat. Nun hat sich Mark Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, in einem Interview zu diesem Thema geäußert.

Den Anteilseignern versicherte er dabei, dass Facebook „aus diesem Loch herauskommen“ werde. Allerdings betonte er zugleich, dass es noch einige Jahre lang dauern könnte, bis die Probleme umfassend gelöst seien. Zuckerberg zufolge sei das Unternehmen bisher „zu idealistisch“ gewesen. Facebooks Mission war es, die Menschen auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden. Das sei jedoch in manchen Bereichen auf Kosten der Sicherheit der gespeicherten Daten gegangen.

Antwort auf Tim Cook

In seinem Interview mit dem US-Nachrichtenportal Vox ging es Zuckerberg auch um eine Erwiderung an Apple-Chef Tim Cook. Dieser hatte zuvor betont, dass sein Unternehmen Produkte an Nutzer verkaufe und sich nicht auf den Vertrieb von Nutzerdaten an Werbetreibende konzentriere.

Der Facebook-Gründer wies diese Kritik zurück und unterstrich, dass das soziale Netzwerk ein Dienst für alle Menschen sein wolle. Aus diesem Grund sieht er es als notwendig an, auf ein Geschäftsmodell zu setzen, das vor allem auf Werbung setzt.

Beide Aussagen zeigen, dass es in den kommenden Jahren immer wieder Probleme aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausrichtung von IT-Unternehmen geben könnte. Nutzer sollten dabei vor allem darauf achten, dass Firmen einen Dienst in der Regel nicht komplett kostenlos anbieten. Wer für die Nutzung nicht mit Geld zahlt, stellt dafür seine Daten zur Verfügung, die wiederum für zielgerichtete Werbung eingesetzt werden können. Der Persönlichkeitsschutz wird also immer wichtiger.

Hintergrund zum Facebook-Skandal

Das Interview mit Mark Zuckerberg wurde vor dem Hintergrund des Facebook-Skandals geführt. Dabei geht es um Nutzerdaten, die Cambridge Analytica genutzt haben soll, um die Präsidentschaftswahl in den USA sowie die Brexit-Abstimmung in Großbritannien zu beeinflussen. Insgesamt geht es dabei um die Daten von rund 50 Millionen Nutzern.

Facebook hatte es zunächst erlaubt, dass die Daten zu Forschungszwecken abgerufen werden. Danach wurden diese jedoch ohne die Erlaubnis von Facebook weitergegeben. Die betroffenen Nutzer waren sich dessen ebenfalls nicht bewusst. Mittlerweile hat das soziale Netzwerk die Einstellungen, die Nutzer mit Blick auf die Privatsphäre vornehmen können, überarbeitet. Darüber hinaus soll die Kooperation mit externen Datenhändlern beendet werden.

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